Wurscht. Es ist eine Mentalität, beinahe klischeehaft wienerisch. Denn die Wurst hat zwei Enden. Zwei Möglichkeiten.
Schützend und Form bestimmend, das Netz in welchem die Wurst reift. Nichts ist absolut, schon gar nicht die Freiheit. Jeden Tag hinterlassen alle Spuren. Im privaten Raum ist das anders. Allein du, alles ist ausgeschnapst. Alles spricht Intimität und Stabilität.
Plötzlich wird eine Krise ausgerufen. Verlust wird aktuell. Gegenwärtige Ungewissheit entsteht. Keine planerischen Werkzeuge mehr. Empfohlen wird solidarische Distanz, sicher im abgeschirmten Raum.
Nur mehr eine abgekoppelte Wahrnehmung der Zeit. Ich werde Raum und Enge wird zunehmend spürbar. Einschnitte. Gesammelte Erfahrungen verstärken die Intensität. Meine Bedürfnisse werden deutlich. Ich habe noch Wurst im Kühlschrank.
Nach dem Schock. Ich suche nach Bewegung. Jetzt sind wohl alle ihr eigener Raum. Kein Gebrauch von Zeit. Ohne Zeit, sind dann noch alle? Welche Realität? Meine Materialität? Ich bin müde vom Absorbieren. Wurscht.
Denn die Wurst hat zwei Enden. Zuletzt zwei Möglichkeiten, selbst bei so viel wurscht.
Schaumstoff, Silikon, Glas 165x100
Für „Pfeiler“ begrenzt sie eine lebensgroße Schaumstoffwurst in die Ausstellungssituation. Der Voyeur fragt sich, absorbiert die Wurst den Schock? Doch die Wurst hat zwei Enden. Zwei Möglichkeiten bleiben.
annäherung an ein konditional
Ich fühle ihn. Ich weiß es.
Trotz Liebe. Immerzu.
Manchmal. Momente.
Er tritt auf. Wie ist gleich.
Unmittelbar. Körperlich verrückt.
Außerhalb des Selbst. Deutlich spürbar.
Oder eine Leere. Leere.
Tut es weh? Oder gut?
Plötzlich fokussiert. Aber stumpf.
Er wird Nahrung. Zur Bedingung.
Ich fühle ihn. Immerzu.
eine bedingung. eine wahrscheinlichkeit.
wenn, dann.
hier auch beschaffenheit. auch zustand. er
ist nicht räumlich und nicht zeitlich
sensibel gebunden.
die behauptung. wenn, schmerz, dann.
schmerz. keine formulierung einer theorie
um diesen. keine aufarbeitung. nicht die
empfindung wird form. vielmehr die
darstellung einer notwendigkeit. und
darüber hinaus, seine funktionalität als
werkzeug.
ein konditional spricht in diesem falle
über die bedingung des schmerzes und seiner
formbarkeit. durch bewusst werden
zugunsten des erfahrungsträgers.
2017
land ho
wasting the land children standing there bleeding
fernglas, karton 80x80 text: samuel kloser
flying cats
stoff, stahl, lupe, holz, dia 50x60
Der Diaviewer zeigt fliegende Katzen auf eigens gestalteten Dias mit Katzenprints, Acryl und div. Blütenblättern
1850: Praterhütte No.81,
Basilio Calafatis Theater
der Zauberei. Dargestellt
durch optische Lichtbilder
mit Farbenspiel und
akustischen Basilophonen.
Wiens schaurigstes
Geisterkabinett.2017: Unwiderruflich letzte
Abschiedsvorstellung, der
großen Zauber-Soirée, die
Sie in die große Geister- und
Gespensterwelt entführt.Hier findet keine
Aufführung statt,
es ereignet sich Sound und
Zeit im Raum.
Die Idee, der von Subjekten
gemachten, musikalischtheatralischen
Konstruktion wird zeitlich
dynamisch, transformiert.
Eine spezifisch ästhetische
Öffnung des Objekt-Subjekt-
Verhältnisses
und doppelter Reflexion
durch die Reminiszenz an
Basilio Calafati
und der Nachstellung des
von ihm erfundenen
Basilophons,
einer um 1850 neu
entwickelten Ebene der
Kommunikation. Calafatis mechanische und
physikalische Künste und
der durch die subjektive
Erfahrung konstituierte,
eindringende
gesellschaftliche Gehalt, als
Hörspiel.
Die Vorstellung einer
dialektisch im Werk
bewahrten Utopie einer
versöhnten, neugierigen
Menschheit: Kommen Sie!
Hören Sie! Staunen Sie!
Das Subjekt der Bewegung
in der Installation: die
BetrachterIn schafft die
Dramaturgie, die zeiträumlichen
Aspekte, die nie
als Gesamtheit vor Augen
stehen.
Das Narrativ in der
Egoperspektive lässt
Richtungslokalisation
erfahrbar werden und
führt durch Räume von
Assoziationsmöglichkeiten.
text von und in zusammenarbeit mit susanne schwarz Soundskulptur
Bluetoothboxen, MP3-Player, 3:33min PVC-Röhren, lack, Poster A2 130 x 15
2016
locke
Ein wie vom Wind verwehter Ast
Eben den reizvollen braunen Schlangen
Äußeres Zeichen für Freiheit meiner Gedanken
Steckt doch die Lebenskraft des Trägers darin
Weder ergraut es, noch verblasst
Ein Hauch von Ewigkeit wird bewahrt
Von mir ein Geschenk, vom Kreise des Gesichts
Denn ohne meine Locken, bin ich selbst nichts
epoxidharz 35x170
naturgetreue Abformung einer persönlichen Locke
2015
p3x3
Februar 15’ unternahm ich eine Reise nach Kambodscha. In Udon Michai faszinierte mich der rote Boden, dessen Farbe auf den großen Anteil an Eisenoxiden zurückzuführen ist. Das Rot legt sich zentimeterdick auf Bäume, Häuser, Tiere und Menschen. Am Norbahnhof ist dieses Phänomen, wegen seiner früheren Funktion als zentraler Umschlagsplatz für Kohle, ebenso zu beobachten. Das Projekt 3x3 reizt die extremen einer zentermeterdicken Überlagerung aus und beobachtet, ob leben darauf oder dadurch möglich ist.
Erde, Kohle 300x300cm
externe Projektobjekte: Salvia verticillata Salvia pratensis Anchusa a dropmore Gaillardia a arizon Chrysanthemum koreanum